Palästina
In Gaza und in den gesamten palästinensischen Gebieten setzt sich Handicap International (HI) dafür ein, das tägliche Leben der am stärksten gefährdeten Menschen (Menschen mit Behinderung, Frauen, Kinder und ältere Menschen) zu verbessern.

Ein Informationsstand von HI bei einem Event in Gaza, April 2015 | © Tom Shelton / HI
Laufende Aktivitäten
Im Jahr 1999 startete HI eine Aufklärungsinitiative über die Risiken von Antipersonenminen und anderen explosiven Kriegsresten. Seitdem wurde eine Vielzahl von Entwicklungsinitiativen in Partnerschaft mit lokalen Verbänden durchgeführt: Rehamaßnahmen, psychosoziale Unterstützung, Stärkung von Behindertenorganisationen, einschließlich der lokalen Entwicklung, Zugang zu Bildung und Zugang zu Beschäftigung.
Zu den laufenden Projekten gehört die Verbesserung des Zugangs zu Rehabilitation und psychosozialer Unterstützung für Menschen mit Behinderung. HI unterstützt die Inklusion von Kindern mit Behinderung in Schulen und leitet auch ein Programm zur besseren Einbeziehung von Menschen mit Behinderung in die Notfallpläne für den Krisenfall.
Neues aus den Projekten

Reha via Telefon
Corona in Gaza bedeutet mehr Isolation und Verzweiflung für Menschen mit Behinderungen, da die Hilfe für sie ausgesetzt wurde.

Gefährliche Unwissenheit: Wie dringend die Aufklärung über explosive Kriegsreste ist
Neben den starken materiellen Schäden gehören auch knapp 10.000 explosive Waffen (Raketen, Sprengköpfe, Bomben) zu den allgegenwärtigen Hinterlassenschaften des Gaza-Krieges, der die Region im Sommer 2014 erschütterte. Um mögliche tödliche Unfälle mit diesen explosiven Waffen zu vermeiden, sensibilisieren die Teams von Handicap International vor allem diejenigen Bevölkerungsgruppen, die am leichtesten damit in Berührung kommen. Hier berichten wir von einer Aufklärungsveranstaltung aus Deir Al-Balah, die gleich zur Entschärfung von vier explosiven Waffen führte.

Wie man aus alten Trümmern barrierefreie Gebäude macht
Erika Trabucco gehört zu den Arhcitekten von Handicap International, die auf den Wiederaufbau und die Barrierefreiheit von Gebäuden spezialisiert sind. Über ein Jahr lang arbeitete sie nun im Gazastreifen daran, ein Krankenhaus wieder aufzubauen und öffentliche Gebäude besser für Menschen mit Behinderung zugänglich zu machen.
Sie mit
Hintergrund

Die ohnehin schon prekäre sozioökonomische Situation hat sich seit der Corona-Pandemie verschlechtert. Aufgrund des Mangels an Beschäftigungsmöglichkeiten, den strengen Beschränkungen des Waren- und Personenverkehrs etc., hat sich die Arbeitslosenquote erhöht.
Unzureichende Dienstleistungssektoren und fehlende Ressourcen erschweren es den Palästinenser*innen, ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen, insbesondere die von Menschen mit Behinderung, die bei Entwicklungs- und Hilfsmaßnahmen oft vernachlässigt werden.
Im Westjordanland hat eine Zunahme der Gewalt seit Oktober 2015 zu einer zunehmenden Isolation der schwächsten Bevölkerungsgruppen geführt, wobei der Zugang zu Gesundheitsversorgung und Beschäftigungsmöglichkeiten immer schwieriger wird.
Menschen mit Behinderung sind auf allen Ebenen der Gesellschaft, auch in Bildung und Beschäftigung, diskriminiert. Diese Situation ist besonders problematisch für Frauen mit Behinderung und Mütter von Kinder mit Behinderung.
Anzahl der HI-Mitarbeiter*innen: 39
Eröffnungsdatum des Programms: 1996